Sie werden jetzt gleich Debora Gutman singen hören.
Ihre Bilder jedoch singen auch, wenn sie nicht anwesend ist.
Sie sind Ausdruck von Glück, das man vielleicht nur beim Singen gewinnt, gebannt auf Leinwand. Ein großes und leichtes Spiel der Farben, die beispielsweise in ‚Mondesnacht’ schwingen
und blaue und rote Wogen zum Beben bringen.

Sie malt, als sei das Leben wie der Flug
von hundert Flamingos an einem wunderschönen Morgen.

Sie können leicht verwundete Äpfel sehen, gefesselte Rosen, fröhliche Glasscherben, Alltagsgegenstände, in sehnsuchtsvoller Beziehung gesetzt zu einem agressionslosen, aber spannungsreichen Leben.
Gleichzeitig ist nichts eindeutig, wie unsere heutige Zeit.

Sie wissen, nur der Künstler misst die Wirklichkeit,
filtert und verwandelt sie.
Seine Hände sind frei.
Es sind diese Tage der schwebenden Systeme.
In ihren Bildern ist Debora Gutman wie eine musicienne du silence.
Die Kunst ernährt sich alleine von dem,
was weiterschwingt in unserem Gedächtnis.


Roland Müller am 05. Juni 2003
KUNST